Giorgio Moroder

Giorgio Moroder (2007)

Giovanni Giorgio Moroder[1][2] (* 26. April 1940[3] in St. Ulrich in Gröden[4], Südtirol) ist ein italienischer Musikproduzent und Komponist.

Durch seinen gemeinsam mit Donna Summer und Pete Bellotte in den 1970er Jahren in München am Synthesizer komponierten Euro-Disco-Sound gilt er als wegweisender Pionier der elektronischen Tanzmusik.[5][6][7] In diesem Zusammenhang wird Moroder auch als „High Priest of Disco“ und „Dance-Music Godfather“ bezeichnet.[4][8][9][10][11][12] Später produzierte er von Los Angeles aus Filmmusiken für mehr als 170 Hollywood-Filme.[7][13]

Mit Songs für Donna Summer wie Love to Love You Baby[8], I Feel Love[9][10][11] oder On the Radio[11] (aus dem Film Jeanies Clique von Regisseur Adrian Lyne), für die Band Blondie (Call Me) aus dem Film Ein Mann für gewisse Stunden von Regisseur Paul Schrader oder Cat People (Putting Out Fire) (David Bowie, aus dem Film Katzenmenschen von Regisseur Paul Schrader), für die er die Musik geschrieben und die er produziert hat, wurde er in den 1970er und 1980er Jahren zum Starproduzenten mit weltweiten Hits[13][4] und über 100 Gold- und Platin-Schallplatten.[14] Mit ihm als Produzenten unter anderem des Albums Bad Girls[11][12][15] sowie der Singles Hot Stuff und Bad Girls wurde Donna Summer 1979 in Deutschland sowie 1979 und 1980 in den USA zur erfolgreichsten Frau in den Hitparaden und Call Me von Blondie zum erfolgreichsten Song des Jahres 1980 in den USA.[16][17] 2012 wurde I Feel Love in das Nationale Schallplattenverzeichnis der US-Kongressbibliothek aufgenommen; der Song gehört damit zum Klangerbe der USA, das für zukünftige Generationen bewahrt werden soll.[18] Außerdem gewann Giorgio Moroder von 1983 bis 2013 vier Grammys[19] und von 1978 bis 1986 drei Oscars, und zwar für die Filmmusik zu 12 Uhr nachts – Midnight Express (von Regisseur Alan Parker), die erste elektronische Filmmusik, die einen Oscar erhielt[20], für den Filmsong Flashdance … What a Feeling (Irene Cara) aus dem Film Flashdance (von Regisseur Adrian Lyne) und für den Filmsong Take My Breath Away (Berlin) aus dem Film Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (von Regisseur Tony Scott).[21]

Giorgio Moroders Filmmusik zeichnet sich dabei dadurch aus, dass der Sound eng mit der Gefühlswelt, dem Ehrgeiz und dem Lifestyle der Filmfiguren verknüpft ist.[22] Vor diesem Hintergrund haben Elemente von Giorgio Moroders Musik zum Film Scarface (von Regisseur Brian De Palma), wie der Song Tony's Theme, Eingang in den Hip-Hop gefunden.[23] Außerdem komponierte Giorgio Moroder für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles den offiziellen Olympia-Song Reach Out (Paul Engemann), für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul den offiziellen Olympia-Song Hand in Hand (Koreana) und für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien den offiziellen Song Un’estate italiana (Gianna Nannini und Edoardo Bennato).[14]

  1. Hansjörg MoroderGiorgio Moroder DJ Set – Best Of – Electronic Beats Festival – Wien 23. November 2013. auf YouTube.
  2. Kunigunde Weissenegger: „In meinem Pass steht Giovanni Giorgio, aber alle nennen mich Giorgio“. In: franzmagazine.com, 26. November 2013, abgerufen am 29. Mai 2019.
  3. Martin Scholz: Der Ur-Ur-Guetta. In: Welt am Sonntag kompakt. Nr. 12 vom 24. März 2019, S. 36–37.
  4. a b c Jonah Weiner: Giorgio Moroder: The High Priest of Disco Returns. After decades away, the dance-music godfather plugs in his synths again. In: rollingstone.com, 18. Juni 2015, abgerufen am 29. Mai 2019.
  5. Thomas Krettenauer: Hit Men: Giorgio Moroder, Frank Farian and the eurodisco sound of the 1970s/80s. In: Michael Ahlers, Christoph Jacke (Hrsg.): Perspectives on German Popular Music. Routledge, London 2017, ISBN 978-1-4724-7962-4, S. 77–78 (englisch).
  6. Bill Brewster: I feel love: Donna Summer and Giorgio Moroder created the template for dance music as we know it. In: Mixmag. 22. Juni 2017, abgerufen am 9. Januar 2019 (englisch).
  7. a b Michael Holm: Hommage zum 70. Geburtstag: Giorgio Moroder: Lucky Looky. Zum 70. Geburtstag des Disco-Pioniers: Der Schlagersänger Michael Holm schreibt über seinen Freund Giorgio Moroder. In: Der Tagesspiegel. 26. April 2010, abgerufen am 28. April 2021.
  8. a b Goethe-Institut: Elektronische Musik aus Deutschland. Rückblick. In: goethe.de, Juli 2006, abgerufen am 23. Januar 2022.
  9. a b Rolling Stone: The 500 Greatest Songs of All Time. In: rollingstone.com, 15. September 2021, abgerufen am 23. Januar 2022.
  10. a b Harry Weinger: Donna Summer. She could sing anything, anywhere, with anyone, at any time. In: rockhall.com, abgerufen am 23. Januar 2022.
  11. a b c d Rob Sheffield: Dim All the Lights for Donna Summer In: rollingstone.com, 17. Mai 2012, abgerufen am 23. Januar 2022.
  12. a b James Hunter: Donna Summer. Bad Girls. Album Reviews. In: rollingstone.com, 21. August 2003, archiviert vom Original am 18. Juni 2008, abgerufen am 16. April 2022.
  13. a b Giorgio Moroder über seine Karriere. „Los Angeles ist keine einfache Stadt“. In: taz.de. 20. Dezember 2014, abgerufen am 29. Mai 2019.
  14. a b giorgiomoroder.com. Abgerufen am 23. September 2015.
  15. Stephen Holden: Donna Summer. Bad Girls. Album Reviews. In: Rolling Stone, 12. Juli 1979, archiviert vom Original am 13. Oktober 2008, abgerufen am 16. April 2022.
  16. Der Musikmarkt: 30 Jahre Single Hitparade: Die Jahres-Single-Hitparaden vom 20. Dezember 1959 bis 15. Dezember 1988. 1989.
  17. Billboard 22. Dezember 1979 und 20. Dezember 1980.
  18. US-Kongressbibliothek 23. Mai 2012. Abgerufen am 23. Januar 2022.
  19. grammy.com. Abgerufen am 16. April 2022.
  20. Mervyn Cooke: A History of Film Music. 5. Auflage. Cambridge University Press, New York (USA) 2012.
  21. oscars.org. Abgerufen am 23. Januar 2022.
  22. Michael Kienzl: Wie von einem anderen Planeten. Der (Film-)Komponist Giorgio Moroder. In: filmdienst.de, 27. April 2020, abgerufen am 23. Januar 2022.
  23. Rob Markman: Scarface. Rapfix's Favorite Hip-Hop References. In: mtv.com, 25. August 2011, abgerufen am 23. Januar 2022.

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